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Süddeutsche Zeitung berichtet völlig daneben über Pick-up

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Hallo zusammen,

 

ich habe gerade einen Artikel in der Süddeutschen gefunden und habe prompt dem Autoren geschrieben.

 

Widerstand gegen Pick-up-Artists in München

 

 
Widerstand gegen Pick-up-Artists in München
  • Pick-up-Artists wollen möglichst viele Frauen erobern. Am Samstag planen sie ein Treffen in München.
  • Sie benutzen auch Gewalt gegen Frauen, um an ihre Ziele zu kommen.
  • In der Politik und bei BMW, wo sich die Aufreißer-Gruppe am Haupteingang treffen will, regt sich Widerstand.
Von Philipp Crone

Eine Gruppe sogenannter Pick-up-Artists will sich am Samstagabend in München treffen. Pick-up-Artists nennen sich Männer, die mit erlernten "Kommunikationstechniken" in kurzer Zeit möglichst viele Frauen erobern wollen. Im Prinzip wird einem weisgemacht, man könne mit jeder gewünschten Partnerin durch geschickte Manipulation Sex haben. Gegen die Aktion regt sich bereits Widerstand in der Politik und auch beim Unternehmen BMW, denn als Treffpunkt ist der Haupteingang der BMW-Welt geplant.

In 165 Städten sind Aktionen geplant

Dort sollen sich um 20 Uhr die Münchner Teilnehmer treffen. In 165 Städten aus 43 Ländern ist die Aktion Samstagabend geplant, wenn es nach den Pick-up-Artists "Return of Kings" geht. Diese Gruppe ist eine von mittlerweile vielen Gemeinschaften selbst ernannter professioneller Aufreißer und solcher, die es werden wollen.

Als zuletzt im März 2015 der in der Szene sehr bekannte Julien Blanc ankündigte, in München ein Pick-up-Seminar abhalten zu wollen, gab es großen Widerstand. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) prüfte, ob seine Veranstaltungen untersagt werden können. Blanc hatte stolz erzählt, dass er in den USA machen könne, was er wolle, Köpfe fremder Frauen an den eigenen Schritt drücken etwa. Außerdem gab es Bilder, in denen er eine Frau würgte, um sie zum Sex zu nötigen.

Das KVR hat am Mittwoch von der geplanten Aktion erfahren und wird am Donnerstag beraten, wie man damit umgehen werde, sagte Sprecherin Daniela Schlegel. Tobias Kohler, Sprecher des Olympiaparks, der an die BMW-Welt angrenzt, sagte: "Wir werden uns mit den Behörden abstimmen, wie man so eine Aktion verhindern kann." Und für Katharina Schulze von den Grünen stellt sich die Frage: "In welchem Jahrhundert leben solche Menschen?"

Der Gründer der Bewegung will Vergewaltigungen auf Privatgrund legalisieren

In einigen Städten wie etwa Perth, Barcelona oder Chicago gibt es bereits organisierte Gegenveranstaltungen gegen die geplanten Treffen. Dazu geben die Äußerungen der "Return of Kings"-Gruppe auch allen Anlass. Der 36-jährige Gründer Daryush Valizadeh aus den USA etwa lässt wissen, wie er den Umgang mit Frauen sieht: Man solle sich einfach nehmen, was man wolle. Zudem hat er dazu aufgerufen, Vergewaltigungen auf privatem Gelände zu legalisieren, wie auf verschiedenen Webseiten zu lesen ist.

 

Lydia Dietrich von den Grünen sagt dazu: "Der offene Frauenhass von Herrn Valizadeh ist durch zahlreiche unsägliche Äußerungen belegt. Wer Straffreiheit für Vergewaltigung fordert, begibt sich außerhalb der Sphäre des Grundgesetzes. Dies ist keine Meinung, es ist ein Verbrechen."

Was bei und nach dem Treffen der Männer am Samstag passieren wird, wenn es denn stattfindet, ist unklar. In den sozialen Netzwerken rufen einige bereits dazu auf, in den betroffenen Städten die Treffpunkte zu meiden. Bei BMW hat man seit Mittwoch von der geplanten Aktion Kenntnis. Das Unternehmen prüft nun, ob es gegen diese Aktion vorgehen kann, sagt BMW-Sprecher Bernhard Ederer. "Wir sind entsetzt über dieses Vorhaben und werden versuchen, das Treffen an diesem Ort zu verhindern."

 

 

 

Nachfolgend meine Mail an den Autoren:


Sehr geehrter Herr Crone,
 
als ich Ihren heute in der Süddeutschen Zeitung erschienener Artikel gelesen habe, hat mich das ein weiteres Mal an der Glaubwürdigkeit und der Recherche gestandener Presseunternehmen zweifeln lassen.
 
Mein Name ist Sebastian und ich war einige Jahre, bis Ende 2012, der Organisator der Pick-up-Community in Würzburg. Zu der Zeit hat die Community-Gruppe dort ca. 50 mehr oder weniger aktive Mitglieder gezählt. Daher nehme ich mir das Recht Ihnen zu schreiben und Kritik an Ihrem Artikel zu äußern.
 
Erst einmal fehlte mir die genauere Beleuchtung der Community. Vor allem aber fehlte mir bei Ihrer Zwischenüberschrift "Aktionen in 165 Städten geplant" der klare Bezug zu "Return of Kings" und die Distanz zur PUA-Szene.
 
Auch habe ich in Ihrem Artikel Meinungen und Darstellungen von Pick-Up-Artists vermisst, die zu Aussagen berechtigt sind, denn es gibt sehr viele Personen, die sich als PUA bezeichnen (darunter wohl auch "Return of Kings"), von der Community aber keinerlei Anerkennung genießen. Wieviele Interviews haben Sie denn geführt um Ihrem Artikel die nötige Ernsthaftigkeit zu verleihen? Welche Veröffentlichungen von PUAs haben Sie gelesen, welche Internetforen besucht? Die einzige Recherchearbeit, die Sie zeigen ist mit Politikern, Mitarbeiter des KVR und des Olympiageländes - war darunter ein erklärter, erfahrener Pick-up-Artist?
 
Meiner Meinung nach und vieler hundert anderer Pick-Up-Artists geht es in erster Linie um Persönlichkeitsentwicklung (innergame in der Szene genannt) und nicht, wie vor Ihnen dargestellt, eine möglichst große Menge Frauen zu erobern. Es geht um das Verständnis psychologischer Hintergründe um aus deren Erkenntnissen an seiner eigenen Persönlichkeit zu arbeiten und zu wachsen. Ich und die gesamte Community in Würzburg haben sich mit Themen wie Selbstwertgeühl, Selbstbewusstsein, Auftreten und Kommunikationsfähigkeiten gearbeitet und wie wir anderen helfen können ihre persönlichen Ziele durch die richtige Einstellung zu sich selbst zu ereichen. Sie werden keinen erfahrenen PUA finden, der dem widerspricht.
 
Die "Return of Kings"-Bewegung ist mir nicht bekannt, daher kann ich hierzu nicht mehr sagen als dass sich sicher mindestens 95% der deutschen Pick-up-Artists von dieser Bewegung distanzieren würden, wenn Ihnen die Möglichkeit dazu gegeben werde würde. Auch ich möchte mich von sogenannten PUAs distanzieren, die Gewalt und andere moralisch und gesetzlich verfehlte Maßnahmen nutzen um an das zu kommen, das sie wollen.
 
Mit Ihrem Artikel lassen Sie die gesamte PUA-Bewegung in einem Licht darstehen, die sie nicht verdient hat.
 
Wir haben in Würzburg weit älteren Männern, als wir es damals waren, geholfen eine positive Einstellung zu sich selbst zu gewinnen, an sich und ihrer Persönlichkeit zu arbeiten und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. Darunter waren junge Männer und beruflich gestandere Männer, die all Ihre Zeit beispielsweise in ihre Karriere gesteckt haben und aus völlig verschiedenen Gründen sich nie ein privates Umfeld erschaffen haben. Es gibt auch heute noch damalige Mitglieder, die sich bei mir für die Unterstützung der Community bedanken, mir Fotos von Ihrer Familie schicken und sich unter Tränen bedanken, dass wir Ihnen bei etwas geholfen haben, das sie selber nicht geschafft hätten.
 
Ich hoffe Ihnen damit einen ersten kleinen Einblick in die Community geben zu können und Ihnen genug Material geliefert zu haben um Ihren Artikel dahingehend anzupassen.
 
Ich bitte darum nicht ohne vorherige Absprache zitiert zu werden und erhebe nicht den Anspruch für die heutige Community in Würzburg oder gar die gesamte deutsche Community zu sprechen. Ihren Artikel als auch meine Reaktion darauf und sämtlichen weiteren Schriftverkehr werde ich in der Community streuen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne unter XXX zur Verfügung.

 
Mit freundlichen Grüßen

______________
Sebastian

 

 

Ich hoffe mit meiner Mail im Interesse der Community gehandelt zu haben. Da ich nicht dazu befugt oder befähigt wäre für die gesamte Community zu sprechen, habe ich dies auch so geschrieben. Der Grund dafür, dass ich so schnell gehandelt habe ist folgender: ich kenne es aus meiner sehr aktiven Zeit 2010-2013 leider nicht anders, als dass die Community mehr oder weniger chaotisch und relativ schlecht organisiert ist. Daher bin ich davon ausgegangen, dass es sich zeitlich sehr hingezogen hätte, wenn ich mich hier erst mit verschiedenen Personen abgestimmt häte.

 

Auch wenn ich heute nicht mehr allzu aktiv bin, bin ich der Community sehr dankbar habe daher schnell handeln wollen in der Hoffnung, dass die Süddeutsche eine Klarstellung zu dem Artikel schreibt.

 

Gute Nacht...


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