Ende Dezember 2015
"Die eine war ein sehr fröhlicher Mensch", denke ich mir, während ich wie immer vor dem Computer sitze und die üblichen Games zocke.
"Sie hat so ein süßes Lächeln gehabt", denk ich mir, während ich mir überlege, ob sie vielleicht auf mich gestanden ist.
"Die andere scheint mich auch gemocht zu haben", denke ich mir, während ich mich erinnere, wie sie auf der Couch immer wieder in meine Richtung geschaut hat.
"Sie haben mich eingeladen mitzukommen." - Ich habe jedoch abgelehnt, wie ich es immer tue.
Nun sind die Freundinnen aus Graz mit meiner neuen Mitbewohnerin weg. Auf dem Weg zur Arena Wien, wo heute anscheinend gute Musik spielen soll.
Und ich, 21 Jahre alt, sitze hier alleine in meinem Zimmer. Die Türen verschlossen, die Lichter ausgeschalten, starre ich auf meinen Computer und schlage mich durch das gegnerische Team.
"Wieder ein Sieg..."
Ich habe keine Lust mehr weiterzuzocken und beschließe stattdessen auf Youtube ein paar chillige Lieder zu hören und an das fröhliche Mädchen zu denken.
Dann schweifen meine Gedanken auf meine neue Mitbewohnerin ab. Schon beim WG-Casting fiel Sie mir durch Ihre Selbstbewusstheit auf.
Sie schien sich keinen Deut darum zu kümmern, was ich und meine erste Mitbewohnerin über sie denken. Ich hatte den Eindruck, als ob Ihr die ganze Welt egal sei.
"Außerdem sieht sie gut aus." Es war das erste Mal, dass ich mit so einer attraktiven Frau etwas zu tun hatte.
Irgendwie entsprach Sie dem, was ich vor langer Zeit mal werden wollte.
Ich überlege mir, ob ich jemals etwas mit ihr anfangen könnte. Nach ein paar Minuten komme ich jedoch zu dem Schluss:
"Sie ist außerhalb meiner Liga."
Und plötzlich macht es *Klick*
Irgendwo, ganz tief in meinem Unterbewusstsein wurde ein Schalter umgelegt. Ein Schalter, der bestimmte Erinnerungen in mir hervorruft.
Ich war damals 15. Total introvertiert, immer ein Außenseiter und gerade von meiner Liebe zurückgewiesen worden.
Es war die Zeit, zu der ich zum ersten Mal mit Pickup in Berührung kam.
Ich arbeitete mich damals durch unzählige Forenbeiträge durch. Ich war fasziniert von der Idee, ein PUA zu werden.
Ich las mir jede Theorie durch, alle Field Reports, alle Beiträge zu Inner Game, Routinen, NLP, und was es sonst so gab bis ich das ganze Forum durch hatte.
Umgesetzt davon, habe ich jedoch NICHTS. Ich saß immer nur am meinem Computer.
Am liebsten las ich damals die Beiträge von Luke Jaywalker. Er war wie ich introvertiert und hatte sein Leben satt und lebte ebenfalls in Wien.
Ich sah, wie er seine ersten Erfolge mit Pickup hatte. Während ich in meinem Zimmer saß.
Ich sah, wie er seine ersten Lays hatte. Während ich in meinem Zimmer saß.
Ich sah, wie er immer besser wurde und seine Geschichten immer krasser wurden. Während ich in meinem Zimmer saß.
Jahre vergingen und ich hatte Pickup bereits längst aufgegeben. Ich verfolgte nur noch interessenshalber seine Entwicklung mit und sah ab und zu Videos von ihm.
Er arbeitete mittlerweile als Assistent für Tyler und bekam kurz darauf seine eigene Free Tour.
Heute ist er vielen als RSDMax bekannt.
Ich weiß nicht mehr seit wann es so ist, aber ich habe meine Prioritäten von "Pickup" zu "Geld machen" verschoben. Ich dachte mir, dass mit viel Geld alles besser werden würde.
"Was ist nur aus meinem Leben geworden? Ich habe mich genau zu dem Menschen entwickelt, der ich NIE werden wollte.", denke ich mir.
Mir kommen die Tränen hoch und ich beginne fast zu weinen.
Ich beschließe, im neuen Jahr wieder mit Pickup anzufangen. Doch dieses Mal werde ich nicht wieder den selben Fehler machen und mich nur mit Theorie vollstopfen.
Ich werde fortgehen! Ich werde rausgehen und Frauen ansprechen! Ich werde Erfahrungen sammeln!
Das hier soll, sowie Luke Jaywalker es damals tat, mein Pickup Tagebuch werden. Ich werde hier alles hineinschreiben was ich erlebe und was für Fortschritte ich erziele.
Der Thread soll dazu dienen, dass ich am Ball bleibe und meine Erfahrungen noch einmal durchgehen kann, um mich zu verbessern.
Ich werde mindestens 1 mal pro Woche Updates von mir geben. Die Regelmäßigkeit ist enorm wichtig, um Motivationslöcher zu umgehen.